STUDIENTAG „FEMINISMUS UND GESCHICHTSWISSENSCHAFT“

4. MAI 2018, 12-20 UHR, RAUM 09C06, PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT
(WILHELM-RÖPKE-STRAßE 6C)

Studierende der Fachbereiche 03, 06 und 09, die Aktiven Fachschaft
Geschichte und das Genderzentrum Marburg laden zum ersten
interdisziplinären Studientag „Feminismus und Geschichtswissenschaft“
ein!

Am 4. Mai 2018 wollen wir einen Raum abseits hierarchischer
Seminarstrukturen bieten und uns über die Relevanz einer feministischen
Perspektive in der Geschichtswissenschaft austauschen. Dazu haben wir
die Referentinnen Nina Reusch und Uta C. Schmidt eingeladen. Ferner
beziehen wir in einer Abschlussdiskussion Perspektiven aus der
Europäischen Ethnologie, der Evangelischen Theologie und der
Politikwissenschaft mit ein.

Ablauf des Studientags:

12:00 Begrüßung

12:30 Workshop – Geschichtswissenschaft als „männliche“ Disziplin? (Nina
Reusch, Freie Universität Berlin)

Geschichtswissenschaft gilt als traditionell männliche Disziplin, der
Kanon der Geschichtswissenschaft ist bis heute ein größtenteils
männlicher. Im Workshop erkunden wir die Wurzeln dieser männlichen
Konnotation der Disziplin in den Institutionen und Praktiken der
Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts und verfolgen die Entwicklung
der geschlechtlichen Prägung des Faches bis ins 21. Jahrhundert hinein.
Neben dem Fokus der Geschichtswissenschaft als männlicher Disziplin
werfen wir den Blick auch auf die vielen Brüche dieser männlichen
Prägung und untersuchen Beispiele von Historikerinnen und „weiblichen“
Praktiken der Geschichtsschreibung seit dem 19. Jahrhundert.

Der Schwerpunkt des Workshops liegt in der Arbeit mit Quellen, die wir
in kleineren Gruppen und im Plenum interpretieren und diskutieren.

14:30 Kaffeepause

15:00 Workshop – „Vom Rand zur Mitte?“ – Geschichte als feministische
Wissenschaft? (Uta C. Schmidt, Universität Duisburg-Essen)

Was bedeutet Feminismus in der Wissenschaft? Was beinhaltet eine
feministische Perspektive auf Geschichtswissenschaft und brauchen wir
diese (noch)? Welchen Mehrwert haben historische Perspektiven wiederum
für die Geschlechterforschung? Diesen Fragen widmet sich der Workshop
von Uta C. Schmidt aus Duisburg. 1994 forderte sie in ihrer Dissertation
„Vom Rand zur Mitte“ eine feministisch perspektivierte
Geschichtswissenschaft und beschrieb gleichzeitig wie feministische
Forschung von historischen Methoden lernen kann.

In Anbetracht der andauernden Entwicklung hin zu einer Etablierung der
Geschlechtergeschichtsforschung soll darüber diskutiert werden, ob es
heute noch feministische Interventionen in der Wissenschaft braucht und
welche Bedeutung die Geschichtswissenschaft für die Gender Studies haben
kann. Uta C. Schmidt plädiert für eine starke Zusammenarbeit der
Disziplinen, um kategoriale Argumentationsmuster mit historisch
geprägten Erfahrungszusammenhängen zu ergänzen.

17:00 Kaffeepause

17:30 Abschlussdiskussion

Zur besseren Planung würden wir uns über eine Anmeldung unter
studientag.info@gmx.de freuen!

Wir freuen uns auf Ihre/Eure Teilnahme!